Hillscheider Platt <Hillschender Platt> zählt zur mosel-fränkischen Sprachfamilie, deren räumliche Grenzen durchweg mit denen des ehemaligen kurtrierer Herrschaftsgebietes übereinstimmen. Der Sprachschatz dieses ungewöhnlichen wie bemerkenswerten Kulturkreises spiegelt die Lebensform und Lebensweise der Menschen vergangener Epochen in eindrucksvoller Weise wieder. Wir finden Wörter und Begriffe, welche im Lateinischen - die Sprache der Römer - im Jiddischen, im Französischen wurzeln, aber auch Sprachrelikte aus Alt- und Mittelhochdeutschen, die im Neuhochdeutschen durch zeitbedingte Redeweisen weitgehende Veränderungen erfahren haben, doch in ihrer Ursprünglichkeit noch zu erkennen sind.
Die Mundart bewirkte früher eine Identifizierung der Bewohner mit ihrem Ort, mit ihrer Landschaft.
Hier startet die Hillscheider-Platt Serie:
(aus dem Buch "AEBBES IWERT HILLSCHENDER PLATT" von Otmar Menne)
dae Aale | der schmale Durchgang zwischen zwei Gebäuden (frühere Bezeichnung der Bergstraße) |
die Äbbelkritze | das Kerngehäuse und der Rest eines Apfels nach dem Verzehr |
die Aerbelschellse | die Kartoffelschalen |
die Andunichkeit | die Falschheit und Unehrlichkeit |
die Andunichkeite | |
die Anwend | die Wiesenfläche in einer Hanglage |
die Anwends | |
die Betz | die Wiese (meist) hinterm Haus (>dat Betzepätche< ehemaliger schmaler Durchgang vom Töpferhof Menningenzur alten Kirche) |
die Betze | |
dae Biervuul | der Bierwärmer (Ein mit heißem Wasser gefülltes Röhrchen hängt man in das gezapfte Glas Bier zum Aufwärmen.) |
die Bi'erviel | |
dat Bollesje | der Arrestraum (kleines Dorfgefängnis) |
die Bollesjer | |
dae Bond | der Gugelhupf (traditioneller Hillscheider Sonntagskuchen) |
dieBonde | |
dae Brabbes | der Brei |
die Brabbese | |
dae Dalles, dae Krach, | die Erkältung (Ausgesprochen heißt es aber: >Ech hann |
dae Pebs | schwae de Dalles, de Krach, de Pebs.< |
die Di'erschlenk | die Türklinke |
die Di'erschlenke | |
dat Dillche | der kleine Tiegel |
die Dillcher | |
dat Dimmelche | das Däumchen |
die Dimmelcher | |
dat Ditzje | das Kleinkind, das Baby |
die Ditzjer | |
dat Dobbelsteck | die Doppelschnitte (zwei Scheiben Brot übereinander |
die Dobbelstecker | gelegt mit nur einem Belag) |
dae Dopp, dae Dilldopp | der Spielkreisel |
die Doppe, die Dilldoppe | |
dae Draebberling | die Treppenstufe |
die Dräbberlinge | |
dat Elekdrischheysje | das Transformatorenhaus kurz hinter dem Ortsende an |
der Straße nach Vallendar | |
dat Emsteck | zwei übereinander gelegte Brotscheibenhälften mit Belag |
die Emstecker | |
dat Finzje | der kleine Finger |
die Finzjer | |
dae Fissem | die Fussel (z.B. ein Faserstückchen, störend an der |
die Fisseme | Kleidung) |
dat Fizzelche | der kleine Rest |
die Fizzelcher | |
dae Flätschert | die Schleuder (Um die Enden einer fingerdicken Astgabel |
die Flätscherte | wurde ein ca. 1 cm breites und 20 cm langes Gummi- |
band gelegt und mit Draht befestigt. An die Bänderenden | |
ein Stück Leder - Schuhlasche - ebenfalls verdrahtet. Mit | |
runden Basaltkügelchen schossen die Burschen nun auf | |
Spatzen und Fensterscheiben.) | |
dat Floss | die Straßenrinne |
die Flutsch | der Flügel, der Arm (>en laame Flutsch< ein ausgerenk- |
die Flutsche | ter Arm) |
dat Gebäbbel | das Süße, nichts Herzhaftes |
die Genählde | die Genagelten (Es waren vom Schuster gefertigte hoch- |
schaftige Schuhe mit breitköpfigen Nägeln beschlagener | |
Laufsohle. Der Vorteil: Man lief auf Eisen, schonte die | |
teure Ledersohle. Selbst Kleinkindern verpasste man | |
diese "gewichtigen" Schuhe.) | |
dae Gewerrervaedeeler | der Hut (meist ein abgetragenes, altes Stück) |
die Gewerrervaedeeler | |
dae Giestehinnermich | der Gehrock |
die Giestehinnermiche | |
dat Gemuggel | die undurchsichtige, windige Angelegenheit |
dat Hämmche | das Eisbein |
die Hämmcher | |
dae Hausde | der (Stroh)-Stapel (Nach dem Abmähen des Getreides |
die Hausde | wurden Garben gebunden und zum weiteren Trocknen zu |
>Hausde< aneinander gestellt. Eine hutförmig gebundene | |
Garbe setzte man als Regenschutz oben auf.) | |
dat Heeft | der Kopf |
dae Huddel | die Pfuscherei |
dat Kabbesheeft | der Kohlkopf |
die Kabbesheefte | |
dae Katzekopp | der Katzenkopf (Ein kleiner Mörser, mit dem bei besonde- |
die Katzekäpp | ren dörflich-kirchlichen Festen wie Kirmes, Fronleichnam, |
Neujahr geböllert wurde.) | |
dae Kembel | der kleine Teich oder Weiher (>Wäschekembel<, eine |
Distriktbezeichnung am Bachlauf unterhalb der Flur >Kil- | |
wisch<, dem Römerturm gegenüber) | |
dat Kiaschtje | das Brotende |
die Kiaschtjer | |
die Ki'er | die Kurve |
die Ki'ere | |
die Kinchesbaas | die Hebamme |
die Kinchesbaase | |
die Kleese | die mit Regenwasser gefüllten Schlaglöcher in der Straße |
die Klabber | die Klapper (Nach dem Gloria in der Mese an Grün- |
die Klabbere | donnerstag verstummte die Orgel, und die Altarschellen |
wurden durch Holzklappern ersetzt. Bis zum Gloria in der | |
Ostermesse gab's auch kein Läuten. "Die Glocken," so | |
sagten die Alten, "sind nach Rom geflogen zum Brei- | |
essen." Messdiener gingen an diesen letzten Kartagen | |
durch den Ort und übernahmen mit ihren Klappern das | |
gewohnte Gottesdienstläuten.) | |
dae Kläbber | der große, schwere Kopf; auch als Bezeichnung oder |
Schimpfwort für einen Schlägertyp | |
dat Klausder | das Vorhängeschloss |
die Klausdere | |
die Knuutsch | die frühere Schamottefabrik Born & Comp. |
(Gelände vom heutigen SPAR-Markt bis zur Straße | |
In den Buchen) | |
dae Kooblädder | der Kuhfladen |
die Koobläddere | |
die Knaude | die Hände |
die Kneddele, Geylskneddele | die Pferdeäpfel (Unmittelbar nach dem "Abwurf" auf die Dorfstraße nahm sich eine Menge Spatzen der "Sache an"; |
sie scharrten und suchten nach unverdauten Haferkörnern. | |
Gleichzeitig eilten Garteneigner mit Besen, Schaufel und Eimer herbei, um diesen wertvollen Dung für ihre Pflan- | |
zen zu sichern.) | |
dae Kneritsch | das Rübenkraut |
dae Knuddel | das Gewusel, das Gewirr |
dae Krach | der Lärm; bei Streit untereinander (auch für Erkältung) |
die Kräch | |
die Krei | die Stelle zwischen zwei Schenkel (Y) z.B. Oberschenkel |
die Krolle | die Locken |
die Kuascht | die Brotkruste |
die Kuaschte | |
dae Kubbe | der Haufen |
die Kubbe | |
die Kummerschaft | die zwielichtige Kumpanei |
die Kummerschafte | |
die Leib'onnseelbox | die Leib-und-Seele-Hose (Eine Kombination von Unter- |
die Leib'onnseelboxe | hemd mit langen Ärmeln und langbeiniger Unterhose. Sie |
war vom Hals bis zum Genitalbereich aufknöpfbar.) | |
dat Lustheysje | die Gartenlaube |
die Lustheysjer | |
dae Macherluun | der Macherlohn (Das Honorar der Näherin - den Stoff |
stellte man selbst.) | |
die Mä'erzbiese | das Schneegestöber im März |
die Maemm | die Memme, das Euter; auch der Busen |
die Maemme | |
die Märwel, die Klicker | die Murmel |
die Meggeplädsch | die Fliegenklatsche |
die Meggeplädsche | |
die Märwele, die Klickere | |
dae Molderhoof | der Maulwurfhügel ("Molter" althochdeutsch für Maul- |
die Molderhähf | wurf; auch "Mutta/Molda" für lockere Erde, Staub) |
die Muddisch | das Durcheinander (in der Wohnung) |
dae Muggs | der Laut (>kaene Muggs< für absolute Stille) |
die Nähersch | die Dorfnäherin |
dat Negerche | das Negerlein (Zu Weihnachten in der Kirche stand vorn |
an der Krippe das sogenannte >Heidekend<, ein kleiner | |
kraushaariger Schwarzer in weißem Aba auf einer Spen- | |
denschatulle montiert. Mit gefalteten Händen und mit | |
unterwürfigem Kopfnicken bedankte er sich jedes Mal, | |
wenn ein Kind sein Almosen - d.h. übersetzt "milde" Gabe - in den Spalt des Kastens warf. Ein diffamierendes Über- | |
bleibsel aus der Kolonialzeit - zum Glück hat man die Fi- | |
gur vor einigen Jahren entfernt. Sie war schon früher - ist | |
aber erst recht heute - nicht mehr mit der unmissverständ- | |
lichen und beschwörenden Botschaft des Kindes in der Krippe zu vereinbaren.) | |
dae Nischel | der Kopf |
die Nischele | |
dae Noober | der Nachbar |
die Noobere | |
dae Ollich | das Speiseöl |
dae Omendsmann | der Abendmann (gemeint sind die Unbilden der Nacht; |
>dich helt der Omendsmann.< "dich holt der Abend- | |
mann." Das Kind sollte abends frühzeitig, vor dem Dunkelwerden zu Hause sein.) | |
dat Ooles | der Raum in einem uralten Gemäuer |
die Pozze | die Pickel |
dae Praddel | der Durchfall |
dat Pulloch | die Jauchegrube |
die Pullecher | |
die Puuz | die Hupe |
die Puuze | |
dae Quadsch | der Quatsch (ein Himbeersirup mit Wasser aufgemischt; |
>mi'er gien off de Hiddemill Quadsch trenke.< "wir | |
gehen zur Hüttenmühle - Quatsch - trinken." Um 1900 war | |
dies für die Kinder nach der Kirmes das Ereignis des Som- | |
mers. Die Familie machte einen Sparziergang zur Hütten- | |
mühle und in der Gartenwirtschaft gab's dann für die Ju- | |
gend jene "köstliche" Erfrischung.) | |
die Quaellmänner | die Pellkartoffeln |
die Rabbelsmannskur | das Asoziale |
dae Raechner | der Rechner (der Verwalter der Gemeindekasse) |
die Raechner | |
die Rille | die Röteln |
die Rood | die Rute (Flächenmaß von 25 qm) |
die Roore | |
dä Rummelekopp | der Rübenkopf (In eine ausgehöhlte Runkelrübe schnitten |
die Rummelekäpp | die Kinder von außen ein möglichst grimmiges Gesicht. Eine im Innern der Rübe platzierte Kerze sorgte dann für das Ausleuchten des Ganzen. - Alles erinnerte so ein biss- |
chen an Mummenschanz .- Trotzdem galten diese "Köpfe" | |
noch bis in die Mitte des vergangenen Jahrhunderts als die | |
Laternen des Martinzuges.) | |
die Säsjes | gekochte Kartoffeln mit einer Mehlschwitze als Soße |
die Schäsjer | die Schößchen (Zwei runde Brötchen zusammengebacken |
ähneln sie den Gesäßbacken.) | |
dat Scheff | das Schiff (Bei alten Küchenherden hatte man oberhalb des Rauchabzuges ein Wasserbecken eingelassen, und so |
stand der Hausfrau ständig heißes Wasser zur Verfügung.) | |
dae Schie | der Bratensaft (Die Fettrückstände der fertigen Bratwürste |
bereitete man mit zerlassener Butter in der Pfanne auf, und | |
gab sie als Soße über die Salzkartoffeln, das Kirmesessen.) | |
dae Schlau | der (Heu)-Strang/Schlauch (Das getrocknete >Hei< Heu |
oder der >Groomich< das Grummet wurden für den Ab- | |
transport mit dem Rechen zu ausgedehnten Schlangenhau- | |
fen zusammengeharkt. Nun fuhr das Fuhrwerk entlang und | |
mit Heugabeln lud man das Viehfutter für den Winter auf.) | |
dae Schleggs | der Schluckauf |
die Schlepp | der breite und zugige Durchgang zwischen zwei Häusern |
oder Mauern | |
dae Schlibber | der Schnuller |
die Schlibbere | |
dae Schliwwer | der Splitter (Holz) |
die Schliwwere | |
die Schliwwercher | die Splitterchen (Dünne Holzstreifen, von einem Fichten- |
scheit abgespalten, brauchte man zum Feueranzünden.) | |
dae Schluus | das Kartoffelpüree mit Sauerkraut vermischt (siehe auch |
bei Abschnitt "Euler") | |
dat Schmaer | die Marmelade (von schmieren - aufs Brot schmieren) |
die Schmärch | die Zigarette |
die Schniss | der Mund (eher Schnauze) |
dae Schnull | die Nase läuft (Nasenschleim); auch die Popel (verhärteter |
die Schnill | Nasenschleim) |
dae Schoss | das Gesäß |
die Schronne | die Schrunden (Hautrisse) |
dae Schweere | das Geschwür |
dae Sell | der Speichel |
die Selle | |
die Sick | der Urin |
dae Siggeler | der Penis; auch der Urinierende |
die Siggeler | |
die Souere | die Saueren, der Kartoffelsalat |
dae Speelstein | das Spülbecken (früher ein ausgehöhlter Stein) |
die Speelstaen | |
dat Steck | das Stück; auch eine Scheibe Brot mit Belag (>e Schmär- |
die Stegger | steck< ein Marmeladenbrot); auch für Land (Feld) |
dae Steinollich | das Steinöl, das Petroleum für die Öllampe |
(Ein Hillscheider kam eines Tages in >Hi'edersch Laare< | |
und wollte nun unbedingt bei der Bestellung seine Welt- | |
offenheit zeigen, reichte also seine leere Ölkanne über die | |
Theke: >"Juhann, geff ma mo enn Schobbe - Paet? - Paet? | |
- Paet? - badscheiß, Steinollich!"<) | |
dat Stobbegaeld | das Stopfengeld, das Korkengeld (Bei Tanzabenden in der |
Zeit vor der Währungsreform (1948) brachten die | |
Besucher ihren erhamsterten Wein selbst mit und zahlten | |
pro Flasche (Korken) einen Obulus an den Wirt, dessen | |
Alkoholbestände den Bedarf einer solchen Veranstaltung | |
noch nicht decken konnten.) | |
die Strech | die Striche, die Milchzitzen beim Vieh |
die Stuff, die Goodstuff | die Stube, die Gute Stube (Wohnzimmer) |
dat Stiffje | das Stübchen |
dae Sudder | das bittre Tabak-Speichel-Gemisch der Pfeife |
dae Trebs | der Tropfen |
die Trebse | |
die U'erz | der Rest (Brot- oder Essensreste) |
die U'erze | |
dae Ulles | der Kopf, der Hut |
die Ullese | |
die Vaewarschuul | die Verwahrschule, der Kindergarten |
dat Vi'erdel | das Viertel, (>E Vi'erdel Bodder< ein Viertel, d.h. |
die Vi'erdele | 125 Gramm Butter, eine größere Menge konnte sich eine |
Durchschnittsfamilie bei ihrem Wocheneinkauf nicht | |
leisten.) | |
dat Vi'erdelche | das Viertelche (Wein) |
die Vi'erdelcher | |
dae Vuuler | der Wühler (Jemand, der zu viel arbeitet.) |
die Vuuler | |
dat Waedigo | das Vertiko (Nach seinem Erfinder "Vertikow" benannter |
und reichlich verzierter Schrank mit Aufsatz. Der Traum | |
jeder jungen Hausfrau Ende des 19. Anfang des 20. Jahr- | |
hunderts; oftmals blieb jedoch dieses Möbel der gehobe- | |
nen Klasse halt eben nur ein Traum.) | |
dae Waessisch | die Molke |
die Waeh am Oh | das Gerstenkorn am Auge |
dae Waehs | der Weizen |
dae Wissbomm | der Wiesenbaum (Eine ca. 10 cm dicke und knapp 5 m |
lange Fichtenstange wurde in Fahrtrichtung mittig auf | |
den mit Heu oder Grummet beladenen Wagen gelegt. An | |
beiden Enden befestigte man nun Stricke, zog das Ganze | |
nach unten - presste es somit zusammen - und verzurrte | |
die Seile meist am Wagenboden.) | |
die Zickel | der Tannenzapfen (Kinder sammelten die Zapfen im Wald |
die Zickele | in Jutesäcke; man verwendete sie zum Feueranzünden.) |
enn Aedabesser | ein Nörgler, der, obwohl er meist Unrecht hat, |
weiter nörgelt | |
enn Ämmes | ein großer Kerl; auch ein großes Etwas |
enn Baareschesser | ein Topfscheißer, der sein "Geschäft" auf dem Nachttopf |
erledigt | |
enn Blezzer | einer, der ständig rein und raus läuft und die Tür stets |
offen lässt | |
enn Braddeler | ein unkonzentrierter Mensch |
enn Dabbes | ein Dummer, ein Blödmann, ein Ungeschickter |
enn Dollbohrer | ein Tollpatsch (>En Doll< nannte man einen Holznagel, |
mit dem Fachwerke verbunden bzw. verfestigt wurden. | |
Der Lehrling hatte die Aufgabe, die dafür vorgesehenen | |
Löcher in die Balken zu bohren - er, der >Dollbohrer<.) | |
enn Dreidroot | ist dafür, dass er dagegen ist |
enn Dosterpitter | ein tatteriger Greis |
e Droonsloch | ein lustloser Mensch mit Nullbock |
enn Fäges | ein grober, brutaler Mensch |
enn Flaadsch | ein großer Brocken |
enn Flabbes | ein Tunichtgut |
enn Flibbes | ein gutgenährter junger Mann |
enn Glowe | ein Grobian |
enn Hosbes | ein umständlicher Mensch |
enn Kabbähnes | ein Mann mit enormer Körperfülle; auch für Gegenstände |
e aal Kamuffel | ein alter Narr (aber liebevoll gemeint) |
enn Kleefbox | einere, der nicht nach Hause geht (Kneipe) |
enn Knelles | ein Verstockter |
enn Klotzkobb | ein starrsinniger Kerl |
enn Knosterpitter | einer, der herumtüftelt |
enn Knubbe | ein kleiner, etwas dicklicher Mensch; auch für einen |
großen, runden Gegenstand, Brocken | |
(>dä Knubbe<, Jakob Stotz, ein Hillscheider Original | |
des 20. Jahrhunderts) | |
enn Laages | ein langer Kerl |
enn Labbaasch | ein charakterloser Mensch |
enn Labbes | ein liederlicher Mensch |
enn Losslerri'er | ein alter Junggeselle |
enn Melljerd | ein unmöglicher Zeitgenosse; auch männlicher Hering |
(Die Sperrmastränge - Milchner - dieser Fische wurden | |
durch ein Sieb gedrückt und mit Milch oder Sahne zur | |
Soße der eingelegtenHeringe aufbereitet. Aber auch die | |
gesäuberten Rogen - Eier - gab man in die Tunke. Einge- | |
legte Heringe mit Pellkartoffeln, für viele Zeitgenossen | |
heute fast eine Delikatesse, zählte früher zu den "Arme- | |
Leute-Essen.) | |
enn Onducht | ein Nichtsnutz |
enn Plähzer | ein Schreihals |
enn Prozaesshannes | jener prozessiert schon bei Nichtigkeiten (sehr unbeliebt) |
enn Raddeler | ein Vielschwätzer |
enn Räffdreier | ein Schreihals, Großmaul |
enn Rigges | ein großer, tollpatschiger Kerl |
enn Scheffschoogelbraemser | ein Schiffschaukelbremser, ein undurchsichtiger Typ, dem |
man mit Vorsicht begegnen sollte | |
enn Schoude | ein Maulheld, den man nicht ernst nimmt |
enn Schrähsel | ein niederträchtiger Mensch |
enn Schwaadlabbe | ein Aufschneider (vgl. "Schwaderlapp" - Lappenschwa- |
der - der in Ransbach-Baumbach anzutreffende Namen | |
entstammt einer Raerener Töpferfamilie, die um 1600 ins | |
Kannenbäckerland übersiedelte.) | |
e Schwittche | ein Bruder Leichtfuß |
enn Selles | ein sehr alter und kranker Mann (Er hat seine Spucke nicht |
mehr unter Kontrolle.) | |
enn Trebsdrelles | ein nicht ernst zu nehmender, bescheuerter Mensch |
enn Souniggel | ein schweinischer Kerl |
enn Spetzglegger | ein Neunmalkluger |
enn Zebbedä'us | ein umständlicher Mensch, ein Erbsenzähler |
enn Freebi'er | eine Frühbirne, ein früh entwickeltes Mädchen |
enn Fri'erhutsch | eine immer fröstelnde Person |
enn Iwwergescheyde | eine sehr berechnende Frau |
enn Fuchtel | ein vergnügungssüchtiges Weibsbild |
enn Hinnerwense | eine verschlagene, falsche Person |
e Kabbesscheysel | ein Kappesscheusal, eine Vogelscheuche |
e Kalf | ein Kalb, eine dumme. tollpatschige Frau |
e Knusseldi'er | eine unsaubere Frau |
enn Lafumm | eine mehr als korpulente Frau |
e Liss | ein leichtlebiges Mädchen |
e Maensch | ein Frauenzimmer |
e Märasche | ein Mädchen |
e Oozd | ein faffiniertes Weib |
enn Ruschbel | eine wild-verrückte Maid |
enn Sarah | ein Frauenzimmer mit Flausen im Kopf, eine "Verrückte" |
e Schindlurrer | eine vorlaute, freche Person |
e Schinn'ozd | eine gewitzte Frau |
e Schraudhoon | das Gegenteil von einer rassigen Frau |
e Steiflerrer | ein träges, unbewegliches Weibsstück |
enn Tänschel | eine Wehleidige |
enn aal Täsch | eine nicht mehr junge Frau, die sich mit ihrem Alter noch |
nicht abfinden kann | |
enn Trätsch | eine geschwätzige Person |
e Trambeldi'er | ein Trapeltier, ein plumpes Weibsbild |
e glitzeglänisch | |
Weywermaensch | ein temperamentvolles Weibsbild; auch zänkisch |
enn Wissbel | ein lebhaftes Mädchen; auch Kind |
enn Kwand | ein kleiner Junge |
enn Strobb | ein kleiner Junge; auch für Durchziehgummi |
die Aerbel; die Aerbel (Aerbele) | die Kartoffel |
die Bodderbloom; die Bodderbloome | die Butterblume, der Löwenzahn |
die Ember; die Embere | die Himbeere |
dat Faa | das Farn |
die Frucht | die Frucht, das Getreide |
dat Gadimmelche; die Gadimmelcher | die Mirabelle |
die Gaeschdekaeh | die Gerstenkörner, die Graupen (Dabei fällt mir ein herzhaftes und besonders schmackhaftes Hillscheider Gericht ein. Ich kann es bis zu meiner Uroma - Anna Knöllinger 1851-1942 - zurückverfolgen, aber sicher ist es noch älter.) |
die Gaeschdekaehsobb | die Graupensuppe (Die Zutaten für vier Personen: 500 g geräucherter und durchwachsener Speck, 120 g Grau- pen, 1 Bund Suppengrün (Möhren, Sellerie, Lauch), 2 dicke Karoffeln, 1 große Zwiebel, 2 Knoblauchzehen (eine Kann- zutat), 1,5 L Fleischbrühe, Salz, Pfeffer, Muskat. Zum Garnieren Petersilie und dünne Lauchstreifen. Die Zubereitung entspricht der eines ganz normalen Ein- topfs, wobei man Kartoffeln, Möhren und Sellerie sehr klein würfeln sollte.) |
die Gugggugsbloom; die Guggugsbloome | das Buschwindröschen |
die Gunkeier | der Sauerampfer |
die Hanskatrunchel; die Hanskatrunchele | die Stachelbeere |
die Hunsviul; die Hunsviule | das Hundsveilchen (ein nicht duftendes Veilchen) |
die Irbel die Irbele | die Erdbeere |
dat Juckpolver | das Juckpulver (Auf den Samenkörner der Hagebutten- früchte befinden sich ganz zarte Härchen, die, wenn sie mit der Haut in Berührung kommen, eine sehr starken Juckreiz auslösen. Die Burschen steckten sie den Mädels in den Rückenausschnitt der Kleider.) |
dat Kaaf | das Kaff (Ährenrückstände nach dem Dreschen) |
die Käsbloom | das Wiesenschaumkraut |
die Krotz | herablassende Bemerkung über ein kleines Kind |
die Krotze | im Plural auch für sehr kleine Kartoffeln |
die Kummer; die Kummere | die Gurke |
dat Mä'erzblämche; die Mä'erzblämcher | der Huflattich |
die Mausuur | der Mausohr-, der Feldsalat |
die Owerkollraawe | die Kohlrabis |
dat Rimmelche die Rimmelcher | die kleine Rübe |
die Rummel die Rummele | die Runkelrübe |
die Saeng'ässele | die Brennesseln |
dae Spless die Splesse | der Spelz (Getreidekornhülle) |
dat Treyfje; die Treyfjer | die Johannisbeere |
die Wasserlaatsch; die Wasserlaatsche | die Reineclaude |
dae Wesch | der Gemeine Beifuß ( Dieses ca. 1 m große und überwiegend an Feldwegen und Böschungen anzutreffende Wildkraut wurde am 15. August zu Mariahimmelfahrt in der Kirche gesegnet. Es sollte vor häuslichem Unheil schützen.) |
die Worbel | die Heidelbeere bzw. die Blaubeere (Hillscheider Frauen boten auf den Märkten in Vallendar und Koblenz ihre gesammelten Waldesfrüchte lauthals mit "Beere, Beere" an. Daraus wurden die "Hillscheider Bee(ä)ren".) |
A K T U E L L E S :
Wer hilft Ihnen bei Ihren Fragen zur Corona-Impfung?
Wann und wo können sich Personen impfen lassen? Wer hilft Ihnen bei
der Online-Registrierung? Wie kommen Sie zum Impfzentrum? Antworten
auf die wichtigsten Fragen erhalten Sie bei uns.
Einfach melden:
Hilgert, Inge Schmidt 02624 9494 188 oder 0171 3131 963
Hillscheid, im Bürgerbüro, Susanne Giraud Tel. 02624 9427 991 oder 01512 5158 136
Höhr-Grenzhausen, im Rathaus, Sonja Daniels 02624 104-104
Lassen Sie sich impfen!
Fahrten zum Impfzentrum Hachenburg!
Sie haben einen Impftermin, aber keine Familienangehörigen,
Nachbarn oder Bekannte die Sie fahren können?
Wir fahren Sie!
Telefonische Anmeldung unter Tel.: 02624 104-101
Montag bis Freitag von 8.00 - 13.00 Uhr
(Priorität haben zurzeit die über 80jährigen / Wir bitten um Verständnis,
dass keine Fahrten mit Rollstuhl durchgeführt werden können / Während
Wichtige Mitteilung der Gemeinde!!!
Dr. Andreas Rath
Ortsbürgermeister
Bekanntmachungen des Bürgermeisters
finden Sie > hier